Wie man ein Leben füllt

Des Töpfers Hand erschafft aus krudem Lehm

Ein Trinkgefäß von edeler Gestalt,

Zu wunderbarem Ton gebrannt und dem

Er einschenkt, bis zum Rand ihm gibt Gehalt.

Nun ist der Becher mehr als gut gefüllt

Tagein, tagaus dem Leben ausgesetzt

Das den Verlust von Tropf' um Tropf' verhüllt

Der doch den Becher innerlich verletzt.

Nach einer Zeit zur Hälfte nur mehr voll

Sehnt der Pokal nach Inhalt sich zu sehr

Und schüttelt diesen, schwingt ihn hoch hinan.

Am Ende zahlt er dafür doppelt Zoll,

Ihm bleibt sogar noch weniger statt mehr.

Des Töpfers Hand doch füllt ihn wieder an.